Manche Outdoorbekleidung haut mich einfach um. Hochfunktional, langlebig und zuverlässig – so, wie sie sein soll. Die Fjällräven Barents Pant Pro ist genauso ein Teil.
Erster Eindruck: Ui – gefüttert! Ich hatte falsch gelesen. Oder der Name der Hose war beim Kauf nicht vollständig. In meiner Hand – die Winteredition. Nun denn, eigentlich sollte es eine „richtige“ Wanderhose werden, eine Thermohose hingegen hatte ich noch nicht. Aber die Hose machte wirklich was her: abriebs- und mückenstichfest durch G-1000, die Verstärkungen am Gesäß und an den Knien, die vielen Taschen, der Tragekomfort und der super Sitz überzeugten mich, sie zu behalten.
Einsatzbedingungen: Seit 2012 trage ich die Barents Pant Pro Winter inzwischen schon, sei es in Norwegen auf dem Kjerag, beim Winteransitz, beim (Winter-) Angeln auf Zander, an kalten Kajaktagen und natürlich bei unterschiedlichsten Ausflügen und Wanderungen hauptsächlich im Winter und kalten Übergangstagen. Sie trotzte Schnee, Eiskanten, Kälte bis -20°C, Sturm, Nieselregen, Mücken, Dornen- und Springkrautgebüsch und den scharfen Kanten von Muschelbänken am Rhein.
Beschreibung: Das Material G-1000 ist bekannt für seine Robustheit durch ein besonders dichtes Gewebe. Zusätzlich kann die Funktion gesteigert werden, wenn das Material mit Bienenwachs eingerieben wird. Wie, erfährst Du hier. Einige der Fjällräven Hosen – wie die Barents Pro – werden in Überlänge geliefert, sodass eigenständig die Beinlänge ggf. gekürzt und umgenäht werden muss. Ganz startklar direkt aus dem Karton ist sie damit nicht, doch gerne nimmt man das in Kauf. Die Seitentaschen für Taschenmesser, Karte, Kompass oder ähnliches sind ausreichend und sicher zu verschließen, die klassischen Taschen an der Hüfte gehen tief und sind nicht zu offen geschnitten.
Knöpfe, Gürtelschlaufen und Reißverschluss sind robust und hochwertig verarbeitet. Der Schnitt ist gerade, die Passform angenehm und der Tragekomfort durch ein weiches Innenfutter sehr angenehm.
Durch die Fütterung ist die Hose nur für kühle bis klirrend kalte Tage geeignet. Da spielt sie jedoch voll ihre Stärken aus, sodass ich bei körperlicher Aktivität gänzlich auf lange Unterwäsche verzichte – die Hose hält warm genug. Beim Ansitz oder Winterangeln habe ich noch Merinounterwäsche drunter, so hält die Fjällräven Barents Hose auch bei ruhigeren Aktivitäten immer warm.
Dornengebüsch, scharfkantige Steine, ein Sturz auf steinchendurchsetzter Eisplatte im Anstieg oder Ausrutscher auf Muschelbänken hinterließen kaum Spuren, geschweigedenn Risse. Und ich habe die Hose nie geschont. Der Stoff ist einfach super abriebsfest.
Einzig bei Feuchtigkeit kommt die Hose dann doch erwartungsgemäß an ihre Grenzen. Trotz Wachsimprägnierung dringt Wasser bei Regen nach einigen Minuten ein. Auch längeres Sitzen auf gefrorenem Boden hinterlässt einen eindeutig zweideutigen Abdruck am Gesäß. Die Hose hält weiterhin warm, doch der angenehme Tragekomfort ist dahin. Da die Hose keine Regenhose ist, sehe ich das an dieser Stelle aber nicht als Manko.
Fazit: Eine uneingeschränkt zu empfehlende Trekkinghose für Touren an kühlen, vorallem frostigen Tagen. Spitze fürs Querfeldein-Trekking, kalte Angeltage, Winteransitze (Jäger lieben sie, da G-1000 kaum Reibungsgeräusche macht) oder für den Winterspaziergang.
9. September 2017 at 15:07
Hattest du evtl hier die „Barents Pro Winter“ getestet?
Das normale Modell hat keine Fütterung! Ebenso dürfte die normale Barents pro für den Einsatz bei – 20 grad selbst mit Unterwäsche(Funktion) zu dünn sein. Bitte mal überprüfen und ggfs. den Titel ändern.
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24. Oktober 2017 at 20:36
Hi Björn, danke für den Hinweis. Macht Sinn :). Die normale Barents Pant, die nur aus G1000 gefertigt ist, kommt mit -20°C wahrlich nicht klar. Grüße Stephan
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